Lokale Integration von Balkonkraftwerk-Speichern: MQTT-Unterstützung im Vergleich

Zendure Solarflow MQTT

Mit dem wachsenden Interesse an dezentraler Energieerzeugung und Balkonkraftwerken steigt auch der Bedarf an intelligenter Systemintegration. Nutzer möchten ihre Balkonkraftwerk-Speicherlösungen nicht nur installieren, sondern auch automatisieren, überwachen und lokal steuern – unabhängig von Cloud-Diensten. Das MQTT-Protokoll spielt dabei eine zentrale Rolle.

In diesem Beitrag erläutern wir, was MQTT ist, welche Speichersysteme – insbesondere von Marstek, Anker und Zendure – es unterstützen, und wie sich eine Integration realisieren lässt.

MQTT Balkonkraftwerk

1. Was ist MQTT?

MQTT (Message Queuing Telemetry Transport) ist ein leichtgewichtiges, auf dem Publish-Subscribe-Prinzip basierendes Protokoll, das speziell für IoT-Anwendungen und ressourcenarme Geräte entwickelt wurde. Es eignet sich ideal zur lokalen Datenkommunikation – zum Beispiel zwischen einem Balkonkraftwerk-Speicher und einem Smart-Home-System.

 

MQTT Balkonkraftwerk

 

Vorteile von MQTT:

  • Geringer Daten- und Energieverbrauch

  • Schnelle, zuverlässige Kommunikation

  • Unterstützt lokale Netzwerke ohne Cloud-Zwang

  • Optimal für Plattformen wie Home Assistant, Node-RED oder openHAB

Für Besitzer eines Balkonkraftwerks bedeutet MQTT: volle Datenkontrolle, flexible Automatisierung und Unabhängigkeit von Hersteller-Apps.


2. Welche Speicher unterstützen MQTT?

 

Hersteller Modellreihe MQTT-Unterstützung Bemerkung
Marstek Jupiter-Serie Ja (nativ) Offizielle MQTT-Unterstützung, einfache lokale Integration
Marstek B2500-D Nein (inoffiziell) Nur über technische Umwege (z. B. Bluetooth-Skripte) realisierbar
Anker Solix-Serie (z. B. E1600) Nein Nur Cloud-Anbindung, keine lokale API oder MQTT-Unterstützung
Zendure SolarFlow, SuperBase V Cloud-MQTT + Community-Workarounds Offizielle MQTT-API nur über die Cloud, lokale MQTT-Integration nur inoffiziell über DNS-Umleitung oder Bluetooth möglich


Marstek Jupiter E


Die Jupiter-Serie von Marstek ist aktuell eine der wenigen Speicherlösungen für Balkonkraftwerke, die MQTT nativ unterstützen. Nach Anschluss an ein lokales Netzwerk lässt sich MQTT direkt aktivieren – eine Integration in Smart-Home-Systeme gelingt so unkompliziert und ohne technische Zusatzkenntnisse. Ideal für alle, die ihr Balkonkraftwerk vollständig lokal betreiben möchten.

Marstek jupiter E

Marstek B2500-D

Beim Modell B2500-D ist MQTT nicht offiziell freigegeben. Die Hardware unterstützt prinzipiell eine lokale Kommunikation, allerdings müssen Nutzer technische Wege wie Bluetooth-Parsing, individuelle Skripte oder Drittanbieterprojekte nutzen. Diese Lösung erfordert Erfahrung und erfolgt ohne offiziellen Support.

Marstek B2500 D

 

Anker Solix

Die Solix-Serie von Anker ist auf einfache Nutzerführung per App ausgelegt, nutzt jedoch ausschließlich die Anker-Cloud. Eine lokale MQTT-Schnittstelle existiert nicht. Wer ein Balkonkraftwerk mit maximaler Unabhängigkeit sucht, wird hier derzeit enttäuscht.

Anker Solix


Zendure SolarFlow

Zendure stellt Entwicklern über eine Cloud-basierte API MQTT-Zugänge zur Verfügung. Zwar sind umfangreiche Datenabfragen möglich, jedoch ist eine direkte lokale MQTT-Integration nicht offiziell vorgesehen.

Allerdings existieren in der Community bereits Lösungen – etwa über DNS-Umleitung oder Bluetooth-Polling – um eine lokale MQTT-Anbindung herzustellen. Diese erfordern jedoch technisches Know-how und werden nicht offiziell von Zendure unterstützt. Somit eignet sich Zendure eingeschränkt für eine vollständig cloudfreie Balkonkraftwerk-Integration.

Zendure solarflow

3. Empfehlung für Balkonkraftwerk-Nutzer

Wer eine lokale Kontrolle und eine nahtlose Smart-Home-Integration ohne Abhängigkeit von der Cloud anstrebt, sollte bei der Auswahl seines Speichersystems gezielt auf die Unterstützung von MQTT achten.

Marstek Jupiter ist aktuell die zuverlässigste Wahl: Die Geräte bieten eine native MQTT-Integration und eignen sich ideal für alle, die ihr Balkonkraftwerk intelligent, lokal und unabhängig betreiben möchten.

Besitzer eines B2500-D von Marstek können – mit entsprechendem technischen Know-how – eigene Lösungen über Bluetooth-Skripte oder andere Workarounds umsetzen. Eine offizielle MQTT-Schnittstelle steht hier allerdings nicht zur Verfügung.

Anker-Systeme bieten keine MQTT-Unterstützung und setzen vollständig auf cloudbasierte Lösungen – eine lokale Integration ist derzeit nicht möglich.

Zendure wiederum stellt Entwicklern eine Cloud-basierte MQTT-API zur Verfügung. Eine direkte lokale MQTT-Anbindung ist offiziell nicht vorgesehen. Technisch versierte Nutzer können jedoch inoffizielle Wege nutzen, etwa durch DNS-Umleitungen oder Community-Projekte, um lokale Kontrolle zu realisieren – allerdings ohne offiziellen Support.


Fazit

In der Praxis zeigt sich: Nicht jedes Balkonkraftwerk-Speichersystem ist MQTT-fähig, und nur wenige Hersteller wie Marstek Jupiter bieten eine lokale Lösung ab Werk. Die Integration über MQTT ermöglicht nicht nur ein effizienteres Energiemanagement, sondern auch eine hohe Unabhängigkeit von proprietären Plattformen.

Für zukunftsorientierte Nutzer, die ihr Balkonkraftwerk vollständig in ihre lokale Smart-Home-Umgebung integrieren möchten, ist die Wahl eines Systems mit offizieller MQTT-Unterstützung von entscheidender Bedeutung.


Quellen

  1. Marstek Jupiter-Serie – Offizielle Produktdokumentation: Marstek Jupiter

  2. Marstek B2500-D – FAQ zur MQTT-Unterstützung: Marstek B2500-D FAQ

  3. Anker Solix-Serie – Community-Diskussion zur Integration: Anker Solix Community

  4. Zendure SolarFlow / SuperBase V – Community-Diskussion zur MQTT-Integration: Zendure Forum

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